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Wege zum Frieden aufzeigen

20. Februar 2023

„Worte sind Fenster oder Mauern“: Immer wieder bietet der Stuttgarter Hospitalhof Einführungs- und Vertiefungstage zum Thema Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg an. Mit seiner bedürfnisorientierten Methode will der 2015 verstorbene US-Psychologe und internationale Mediator u. a.

  • alte Muster von Verteidigung, Rückzug und Angriff auflösen,
  • gewalttätige Reaktionen reduzieren,
  • durch die Art, wie wir miteinander sprechen, das zwischenmenschliche Miteinander verbessern.

Öl ins Feuer

Die wachsende Kriegsrhetorik der Bundesregierung verbessert weder das zwischen- menschliche Miteinander noch reduziert sie gewalttätige Reaktionen. Erschreckend einseitig wird in der politisch-medialen Debatte Kriegslogik verbreitet, militärische Aufrüstung gefordert und umgesetzt. Ein Sieg über die weltgrößte Atommacht wird immer wieder ins Spiel gebracht. Einer der mit seinen Worten Öl ins Feuer gießt, ist Wolfgang Ischinger.

Ausgerechnet er, der ehemalige Leiter der Münchener Sicherheitskonferenz, ist am Jahrestag des Ukrainekrieges Gast im Hospitalhof. Seine Aufgabe: Anforderungen an eine „umfassende und zukunftsfähige europäische Sicherheitspolitik ableiten.“ Ob ihm das gelingt, wenn Mensch die Kriterien Marshall B. Rosenbergs zugrunde legt?

Ischinger fordert Kriegswirtschaft

Zweifel sind mehr als angebracht: Ischinger fordert eine Kriegswirtschaft und Rüstungsfirmen müssten mehr produzieren. Kampfflugzeuge zu liefern ist für Ischinger kein Tabu. Es besteht die große Gefahr, dass immer mehr Waffen die Kämpfe verlängern und neue Eskalationen auf russischer Seite auslösen können.  

Jeder weitere Tag, an dem der Krieg andauert, bedeutet mehr Tote, Verletzte und Vertriebene, mehr Zerstörung von Städten und Infrastruktur, weitere Rückschläge im Kampf gegen die Klimakrise sowie immer gravierendere wirtschaftliche Folgen für Millionen Menschen weltweit. Paul Russmann, SÖS-Bezirksbeirat und Beirat der Stuttgarter ökumenischen Friedensorganisation „Ohne Rüstung Leben“ ist überzeugt:

 „Der Krieg kann nur am Verhandlungstisch beendet werden. Je früher das geschieht, umso mehr Leid und Tod kann verhindert werden. Im Mittepunkt müssen zunächst Gespräche über einen Waffenstillstand stehen: So wie sie bereits im Frühjahr vor einem Jahr kurz vor dem Abschluss standen und dann laut übereinstimmenden Aussagen des türkischen Außenministers und des damaligen israelischen Präsidenten auf Intervention Großbritanniens und den USA abgebrochen wurden. Wenn die unmittelbaren Kriegshandlungen eingefroren sind, können die Grundlagen für weitere Verhandlungen geschaffen und ein Friedensplan auf dem Boden des Völkerrechtes entwickelt werden. Das ist ein schwieriger, aber unverzichtbarer Weg.“

Peace-Zeichen mit Kerzen

„Ein Jahr Krieg sind 365 Tage zu viel.“ Unter diesem Motto lädt die DFG-VK zu einer Kundgebung am
24. Februar vor dem Hospitalhof in der Büchsenstraße 33 in Stuttgart ein.

Sie beginnt um 17.30 Uhr mit dem Aufstellen eines Peace Zeichen mit Kerzen (bringt gerne eine Kerze im Glas mit).  Um 18.00 beginnt die Kundgebung: „Die Waffen nieder! Nein zu Ischingers Militärlobby-Veranstaltung,“ mit einem Redebeitrag von SÖS-Friedensexperte Paul Russmann.  

SÖS fordert die politische Führung in Moskau weiterhin auf, den Krieg sofort zu beenden, das Völkerrecht zu achten und alle Truppen aus der Ukraine abzuziehen! Von der Bundesregierung erwartet SÖS: 

1. Die Lieferung immer schwerer Waffen zu stoppen.

2. Wege zum Frieden auf zu zeigen.

Bilder:
Titelbild: Frei Pixabay License
Demobild: Ohne Rüstung Leben


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