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Krimi „Schwabenzukunft“ – Stuttgart 2073 – eine Zukunft, die wir nicht wollen!

27. Februar 2023

Der Krimi „Schwabenzukunft“ von Klaus Wanninger spielt in Stuttgart im Jahr 2073. Die Klimakatastrophe wütet. Regenmassen sorgen für Erdrutsche, Stuttgart 21 ist schon längst abgesoffen, Gebäude stürzen ein, die Wälder in Botnang brennen. Die Hitze führte zu ausgetrockneten Parks, die Einwohner vegetieren. Hitzetode sind an der Tagesordnung. Die Krimi Figur Ann-Sophie Braig schimpft: „Mir wird übel, wenn ich an die Fratzen der Politiker und Lobbyisten denke, die in den Zwanzigerjahren diese Entwicklung durchdrückten.“

Ann-Sophie Braig lässt ihre Wut raus: „Statt einer drastischen Reduzierung etwa des privaten Autoverkehrs investierten die Regierenden weiter irrsinnige Summen in den Neubau von Straßen und förderten mit riesigen Steuererleichterungen den Kauf von Luxuskarossen. Die weigerten sich sogar, Geschwindigkeitsbeschränkungen einzuführen, und ermunterten skrupellose Egomanen, mit ihren SUVs ihren verantwortungslosen Lebensstil zu praktizieren.“ Im Krimi heißt es weiter: „Diesen verantwortungslosen Gestalten hatten sie es in großem Maß zu verdanken, dass das Leben auf dem Planeten jetzt von Tag zu Tag mehr zur Hölle wurde.“

Die verantwortungslosen Gestalten der Zwanzigerjahre, auf die Ann-Sophie Braig 2073 im Zorn zurückblickt, haben derzeit noch das Sagen in der Landesregierung und im Stuttgarter Gemeinderat, es ist die Radikale Auto Fraktion (RAF). Der Klimawandel kann nur mit einem sofortigem Gegensteuern gebremst werden, wenn Stuttgart auch noch 2073 bewohnbar sein soll. Allein schon wegen der Kessellage der Innenstadt müsste sofort ein Umbau eingeleitet werden, unsere Fraktion macht dafür seit Jahren Vorschläge. Doch die Radikale Auto Fraktion aus CDU, SPD, FDP, GRÜNEN und AfD in Land und Stadt blockieren. Die neue Klimaliste der Landesregierung ist „das Papier nicht wert, auf dem es geschrieben ist“, so Jürgen Resch von der Deutschen Umwelthilfe. Das trifft auch auf die Planungen der Stadt Stuttgart zu, deren Maßnahmen dem Ernst der Lage nicht im geringsten Rechnung tragen. Im Gegenteil: Es regiert der Wachstumswahn: Bauen, Bauen, Versiegeln, Parkplätze für SUVs.

Die Klimabewegung muss sich vernetzen

Die Stuttgarter Klimaaktivisten sind gefordert. Das Klima- und Umweltbündnis Stuttgart (KUS) hat deshalb Vertreter aller Umweltinitiativen zu einem Klimaratschlag am 4.3.23, 14:00 Uhr ins Bürgerzentrum West eingeladen. Im Entwurf der Abschlusserklärung für den Ratschlag heißt es:

„Letztes Jahr hat der Gemeinderat beschlossen, dass Stuttgart bis 2035 klimaneutral werden muss, nicht erst bis 2050. Das können wir nur begrüßen – aber bisher ist Stuttgart eher mit Ankündigungen gut als mit Taten“.

Nun ist es nicht so, dass ein klimaneutrales Stuttgart nichts anderes wäre als ein selbstloser Beitrag zu einem klimaneutralen Deutschland. Stuttgart selbst ist unmittelbar betroffen. Gelingt die ökologische Wende nicht, müssen wir hier in den Jahren ab 2030 in den Kessellagen mit Sommertemperaturen bis zu 60° C rechnen. Diese Stadt wird unbewohnbar werden!

 Wir wollen mit Aufklärungs-, Protestaktionen und politischen Initiativen sicherstellen, dass das Projekt klimaneutrales Stuttgart nicht in Absichtserklärungen und Vorstudien stecken bleibt. Wir fordern den Gemeinderat auf, alles sozial-ökologische Umsteuern in konkrete Maßnahmen mit eindeutigen Zeitvorgaben zu fassen und diese konsequent zu überwachen. Überdies müssen sofort alle Vorhaben kommunalpolitischer Art oder mit einem solchen Bezug unter Klimavorbehalt gestellt werden. Dann wäre es eindeutig klar, dass etwa Abriss und Neubau der Schleyer-Halle oder weitere Tunnelei in Verbindung mit dem unsäglichen S-21-Projekt überhaupt nicht in Frage kommen. Wir müssen mit den Wolkenkuckucksszenarien aufhören! Wir kommen nicht hin mit Elektroautos und vagen „grünen“ Wasserstoffhoffnungen unter sonstiger Beibehaltung von Wachstums- und Autowahn!“ SÖS ist der Meinung: Die Stuttgarter Umweltbewegung muss sich vernetzen und mit schlagkräftigen Aktionen einen radikalen Umbau unserer Stadt durchsetzen.

Bilder:  Bucheinband: kbv-Verlag     Titelbild: Werbepostkarte der Landesregierung BaWü


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