Auf vielen Friedhöfen und im öffentlichen Stadtbild Stuttgarts befinden sich sogenannte „Kriegerdenkmäler“, die die Soldaten der zwei von Deutschland ausgehenden Weltkriege, insbesondere des Ersten Weltkrieges, als Helden verehren.
Es ist Zeit, nicht den sogenannten Helden, sondern den Opfern der Zivilbevölkerung zu gedenken. Auch viele Soldaten, die aufgrund von Kriegspropaganda und Einzugsbefehlen in diese sinnlosen Kriege zogen, waren nicht nur Täter, sondern selbst Opfer. In Verdun oder vor Stalingrad starben keine Helden.
Nach über 100 Jahren stehen vor allem übergroße Denkmäler für Soldaten, nicht jedoch Mahnmale für die vielen Kriegsopfer, wie die der Bevölkerung der überfallenen Länder, den Verhungerten, Vergewaltigten, Deserteuren.
Alle Jahre wieder finden am sogenannten Volkstrauertag Gedenkveranstaltungen statt.
Auch dieses Jahr bekamen die Stadträt:innen eine Einladung zum Volkstrauertag, mit städtischen Briefkopf, zur Gedenkfeier des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Gedenkworte sprach Herr Oberbürgermeister Dr. Nopper. Die Veranstaltung fand an dem Denkmal „Mutter Erde“ des Künstlers Fritz von Graevenitz statt. Graevenitz hat sich in Schrift und bildnerischem Schaffen früh den Nationalsozialisten angedient, er hat Hitler, den Krieg und das Volkstum in seinen Werken verherrlicht. Wie viele andere Kunstschaffende hat er seine Kunst verraten, indem er sie in den Dienst der mörderischen nationalsozialistischen Politik stellte.
Aktuell nimmt der Antisemitismus in Deutschland rapide zu. Deswegen fordern wir von OB Nopper eine Erklärung, warum er in Zeiten des immer stärker werdenden Antisemitismus an einem Denkmal eines Künstlers redet, der Hitler unterstützt und verherrlicht hat!