Pflegepersonal ist nicht nur in Zeiten von Corona wertvoll, sondern sichert die pflegerische Versorgung von der Geburt bis zum Lebensende. Doch leider kann sich Pflegepersonal, wie alle Stuttgarter:innen, immer weniger die sehr hohen Mieten leisten.
Diese Situation zeigt die Notwendigkeit höhere Löhne zu bezahlen. Aufgrund dessen stellte unsere FrAKTION gemeinsam mit PULS, Dr. Böhm (ver.di) und der Unterstützung des Personalrats im Verwaltungsrat des Klinikums den Antrag, Pflegekräften 500 Euro Arbeitsmarktzulage zu bezahlen.
Auch wenn es jetzt noch möglich ist, den Personalbedarf im Klinikum zu decken, so kommen in Zukunft neue Herausforderungen auf uns zu. So steht im Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung folgendes: „Der Dramatik der Situation in der Pflege begegnen wir mit Maßnahmen, die (…) spürbar die Arbeitsbedingungen verbessern. Kurzfristig führen wir zur verbindlichen Personalbemessung im Krankenhaus die Pflegepersonalregelung 2.0. (…) ein.“
Wird das umgesetzt, so steigt der Bedarf an Pflegepersonal noch stärker an. Damit die Personalsuche und das Halten von Personal gelingen, muss die wertvolle Pflegearbeit dauerhaft materiell besser wertgeschätzt werden. Nur so bleiben sie eher in ihrem Beruf und dem Klinikum Stuttgart erhalten. Zusätzlich wäre es ein Anreiz für bereits aus dem Beruf ausgestiegene Pflegekräfte, ins Klinikum zurückzukehren. So nennen 30 Prozent der Befragten der Hartmann Pflege-comeback-Studie von 2018 ein höheres Gehalt als Anreiz zur Rückkehr in den Pflegeberuf.
Die Stadt Stuttgart – und damit auch wir im Gemeinderat – haben als Träger der öffentlichen Daseinsvorsorge eine Verantwortung gegenüber den Stuttgarter:innen und deren Gesundheitsversorgung. Wir wünschen uns, dass eine Einigung aller Beteiligten zustande kommt, um dieser Verantwortung gerecht zu werden.